Internationale Institutionen

Weltweit beschäftigen sich Institutionen mit Grüner Chemie oder mit verwandten Themen. Auf dieser Seite sind einige internationale Institutionen aufgelistet und ihre Aktivitäten kurz beschrieben.

Foto Sesselkreis

Vereinte Nationen (UN)

Die Green Chemistry Challenge der Umweltschutzbehörde der Vereinten Nationen (UNEPA) soll die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile der Entwicklung und Verwendung von Methoden der Grüner Chemie unterstützen und fördern. Die Prinzipien der grünen Chemie werden dabei in die chemische Konstruktion, Herstellung und Verwendung einbezogen.

Die UNEP-Sustainable Chemistry arbeitet gerade an der Erstellung eines Manuals zur Grünen/Nachhaltigen Chemie.

Europa

Die UKRoyal Society of Chemistry (RSC) gibt die Zeitschrift „Green Chemistry“ heraus. Ihr Slogan: „We are a catalyst for the chemistry that enriches our world.“

Das Centre for Sustainable Chemical Technologies (CSCT)stellt die grundlegenden Konzepte von Nachhaltigkeit und Zirkularität in den Mittelpunkt von Forschung, Innovation, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Arbeitsbereiche: Saubere Energie, Biobasierte Ressourcen und Produktion, Nachhaltige Materialien, Chemische und biochemische Prozesse, Abfallverwertung und Recycling.

Das International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) ist eine unabhängige, internationale Institution, die weltweit nachhaltige Chemielösungen fördert und entwickelt. Durch Zusammenarbeit, Innovation, Bildung, Forschung und Information möchte das ISC3 den Chemiesektor nachhaltig gestalten und so zum Schutz der Umwelt sowie zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Das Ziel ist Lösungen zu finden für die Probleme Klimawandel, Mobilität, Energie- und Wasserversorgung sowie Lebensmittelproduktion.

Als non-profit Organisation setzt sichYouthinkgreen für Bildung zur Nachhaltigkeit ein, diskutiert ökologische und soziale Herausforderungen und dient als internationale Austausch- und Wissensplattform für interessierte und engagierte junge Menschen.

Nordamerika

Das Green Chemistry & Commerce Council (GC3) möchte die kommerzielle Einführung der Grünen Chemie in allen Brachen, Sektoren und Lieferketten umsetzen und entwickelt dementsprechende Richtlinien, um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und der Forschung zu fördern.

Das American Chemical Society Green Chemistry Institute (ACS Green Chemistry) möchte grüne und nachhaltige Chemie und Technik in den Chemieunternehmen und der Gesellschaft verankern. Durch die Zusammenarbeit mit VertreterInnen von gemeinnützigen Organisationen, Industrie und Wissenschaft werden die verschiedensten Umweltinteressen und –fähigkeiten inkludiert.

Die US Behörde für Umweltschutz (US EPA) widmet dem Thema Grüne Chemie auf ihrer Webseite einen eigenen Abschnitt. Darunter ist z. B. eine Liste ("Safer Chemical Ingredients List") mit grünen Chemikalien gruppiert nach Verwendungen zu finden.

Das Green Chemistry Programm des Michigan Department of Environment, Great Lakes and Energy (EGLE) fördert staatliche Aktivitäten im Bereich der grünen Chemie wie z. B. Forschung, Entwicklung und Demonstration, Bildung und Technologietransfer in Michigan. Ziel ist es gefährliche Substanzen zu reduzieren und durch sichere und effiziente Herstellungsverfahren qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Um die einzelnen Bereiche von Green Chemistry zu fördern wurde ein Green Chemistry Roundtable einberufen.

Das Warner Babcock Institut für Grüne Chemie widmet sich der Entwicklung überlegener leistungsfähiger, kostengünstiger, ungiftiger, umweltfreundlicher und nachhaltiger technologischer Lösungen für Unternehmen und Industrie. Mitbegründer und einer der Leiter des Instituts ist John Warner, der zusammen mit Paul Anastas die Grüne Chemie „erfunden“ hat.

Die amerikanische Organisation Advancing Green Chemistryunterstützt die Kommunikation zu anderen Wissenschaftler:innen wie Expert:innen z. B. für Gesundheit und Umwelt, endokrine Disruptoren, und zu Anwender:innen von Chemikalien wie z. B. der Landwirtschaft.

Das Green Centre Canada möchte Unternehmen, die sich mit nachhaltiger Chemie und Advanced Materials beschäftigen, durch Innovationen in den Bereichen Produkte, Prozesse und Dienstleistungen unterstützen.

Beyond Benign vertritt den Slogan "Green Chemistry Education" und erarbeitet Lehrinhalte der Grünen Chemie für alle Bildungsstufen von Volksschule bis zur Universität.

Asien

Die Green Chemistry –Initiative des Green & Sustainable Chemistry Network,
Japan
(JACI) ist eine Task Force, die sich aus Vertreter:innen japanischer Chemieorganisationen zusammensetzt. Sie arbeitet aktiv an der Umsetzung praktischer Methoden und wurde mit dem Ziel gegründet, die internationale Zusammenarbeit/ Aktivitäten, den Informationsaustausch, die Bildung etc. und die Grüne & Nachhaltige Chemie als ganzheitliches Netzwerk zu fördern.

Universitäten

An folgenden Universitäten gibt es Studiengänge zu Grüner Chemie bzw. wird dazu geforscht.

Europa

Die Universität Lüneburg, Leuphana besitzt eine eigene Fakultät zur Nachhaltigkeit. Dementsprechend ist dieses Thema auch in den Studiengängen und den Forschungsprojekten der Universität verankert (Nachhaltige Chemie, Nachhaltigkeits-Management, soziale Grundlagen der Nachhaltigkeit etc.).

Ein Schwerpunkt der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) ist die Grüne Chemie. Unter anderem wurde das Start-Up Sulfotools als Spin off der Universität gegründet. Sulfotools setzt eine Methode der Peptidsynthese um, die Sulfotools Clean Peptide Technology, bei der organische Lösungsmittel durch Wasser ersetzt werden. Gemessen an konventionellen Methoden ist diese eine, die einem Prinzip der Grünen Chemie (nach Anastas und Warner) entspricht.

Die Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse (sofia) der Hochschule Darmstadt untersucht, ausgehend von einem interdisziplinären Forschungsansatz, die regulatorischen Handlungsoptionen auf regionaler, nationaler oder europäischer Ebene. Der überwiegende Teil der Forschungsvorhaben von sofia beschäftigt sich mit den institutionellen Rahmenbedingungen für eine "Nachhaltige Entwicklung", wobei die Frage nach geeigneten Ansätzen für eine "Responsive Regulierung" meist den Kern der Untersuchung ausmacht.

 

Folgende europäische Universitäten bieten Ausbildungsprogramme im Bereich der Grünen Chemie an:

  • University of York
  • University of Nottingham
  • Imperial College London
  • University of Valencia
  • Université Fédérale Toulouse Midi-Pyrénées
  • Ca' Foscari University of Venice

Nordamerika

Das Department of Chemistry Carnegie am Institute for Green Science (IGS)derMellon University ist ein Zentrum für Forschung, Bildung und unternehmerische Entwicklung in dem ein ganzheitlicher Ansatz für grüne Wissenschaft entwickelt wird. Methoden der Grünen Chemie sind die Grundlage für die technische Forschung des Instituts zu Design, Wirkmechanismen und Anwendungen.

Australien

Centre for Green Chemistry, Monash University, Australia